Video-Ads können über das Audience Network zunächst auf zwei Arten ausgeliefert werden: Die erste sind In-Stream-Videos, also Pre-, Post- oder Midrolls. Diese Möglichkeit besteht allerdings nur auf externen Websites, also explizit nicht auf Facebook oder Instagram. Hier werden vor- bzw. nachgeschaltete Werbevideos auch künftig nicht verfügbar sein.Die zweite Möglichkeit ist die Platzierung der Videos zwischen Textpassagen in Artikeln. Diese Spots starten automatisch und ohne Ton, sobald mindestens die Hälfte der Pixel auf dem Bildschirm sichtbar sind. Die erste Umgebung, in der Marketer diese Ausspielmethode wählen können, sind Facebooks Instant Articles. Später sollen mobile und stationäre Websites sowie Apps von Drittanbietern hinzukommen.Werbungtreibende haben damit also die Möglichkeit, nicht nur „harte“ Ziele wie Downloads und Sales mit ihren Video-Kampagnen zu treiben. Grundsätzlich können sie das Audience Network nun auch für Branding-Ziele nutzen. Und das ist noch nicht alles: Zusätzlich integriert Facebook nun auch die Vermarktung von Desktop-Websites in das Audience Network – ebenfalls sowohl für statische Anzeigen als auch Bewegtbild.Mit diesen Schritten wird Facebook zum universalen Online-Vermarkter: Facebook, Instagram, Desktop, Mobile, Apps, Display, Bewegtbild – mit wenigen Klicks können Werbungtreibende ihre Kampagnen praktisch auf das ganze Internet verlängern und dabei die durch jede Menge Daten angereicherten Targeting-Möglichkeiten von Facebook nutzen. Indem das soziale Netzwerk auch die Vermarktung seiner Instant Articles aufwertet, dürfte die Bindung vieler Marken und Medien an Facebook – manche würden sagen: Die Abhängigkeit von Facebook – noch enger werden.Bislang ging die Rechnung für Facebook sehr gut auf: Im vergangenen Jahr generierte das Unternehmen mit dem Audience Network Werbebuchungen im Wert von einer Milliarde Dollar . Die in dem Netzwerk verfügbaren Apps waren bereits im Juli vergangenen Jahres für sechs Prozent der Zeit verantwortlich, die US-Nutzer im Mobile-Bereich verbrachten. Diese Zahl dürfte durch das Hinzufügen von Bewegtbild noch einmal deutlich steigen: Bereits jetzt werden auf Facebook Unternehmensangaben zufolge 100 Stunden am Tag für den Konsum von Video-Inhalten aufgewendet. ire