Wenn die Kaffeemaschine gerade Mittagspause hat, dann kommunizieren eben Kühlschrank und Herd miteinander. Just in diesem Moment sind mehr Maschinen vernetzt als Menschen in sozialen Netzwerken. Was für den Einen jetzt mystisch klingt, ist für den Anderen ein chancenreiches, neues Geschäftsfeld. Das Internet der Dinge ist längst keine Spielwiese mehr: Großkonzerne, Verbände und ganze Industriezweige setzen auf diesen Trend auf und versuchen, bei diesem wilden Treiben mitzumischen.
Wir sind tagtäglich umgeben von Dingen, die bisher auf die Steuerung durch uns als Menschen angewiesen waren. Waschmaschinen, Soundanlagen, Lampen und nicht zuletzt auch Autos sind nur einige wenige Beispiele. Mithilfe neuer Technologien entwickeln sie ein Eigenleben: Autos fahren eigenständig aus der Garage, wenn die Smart Watch auf 8.00 Uhr schaltet und selbst das Navigationssystem ist bereits intelligent genug, um zu wissen, welche Route wir täglich zur Arbeit nehmen und welches der Lieblings Cafés auf dem Weg liegen.
Die Idee dahinter ist ganz einfach: Die Unterstützung durch maschinelle Intelligenz in der Umgebung hilft uns, Komplexität im Alltag zu reduzieren und bindet uns an unsere Devices und damit an entsprechende Marken. Hinter diesen Marken stehen Unternehmen, die verstanden haben, dass der Kunde von heute längst kein „Otto-Normalverbraucher“ mehr ist. Ein Blick auf die Biografie unserer Gesellschaft verrät, dass wir einen freien, individuellen Lebensstil verfolgen und zur gleichen Zeit, täglich unter Entscheidungsdruck stehen. Für Marketing-Experten heißt das, Daten einzusetzen, um einzigartige Produkte und Services zu schaffen – und das möglichst in Echtzeit. Realtime Pricing und Realtime Advertising sind nur der Anfang eines florierenden Marktes mit zahlreichen Playern, die immer wieder neue Ideen hervorbringen und neue Maßstäbe für eine digitale Zukunft des Marketings setzen – angefangen bei den Internetgiganten Google und Amazon bis hin zu zahlreichen Start-Ups.
Innovationen in Lichtgeschwindigkeit
Er ist eigentlich nur ein kleiner bunter Sticker – der neue Internet-of-Things Device von Amazon. Er braucht WLAN, ein Smartphone und die entsprechende App, um in Sekundenschnelle Haushaltsprodukte wie Cornflakes und Waschmittel beim Händler nachzubestellen. Was im ersten Moment wie eines von unzähligen, neuen Gadgets erscheint, könnte in Kürze schon den stationären Handel und damit die Einkaufswelt auf globaler Ebene massiv beeinflussen – genauso wie es uns der E-Commerce seit den 1990ern vormacht. Der Internetgigant Amazon wird mit dieser Dash-Button-Technologie vorerst am amerikanischen Markt starten. Bis wir den smarten Button hier in Deutschland erhalten, wird es jedoch nicht mehr lange dauern. Möglicherweise genauso lange, dass es braucht, um „Internet of Things“ auszusprechen.
Stephan Noller ist ein deutscher Start-Up Gründer und gleichzeitig Befürworter des Internets der Dinge. Hinter dem Geschäftskonzept der von ihm geführten ubirch GmbH steckt eine Mission: “Das Internet der Dinge wird die Geschwindigkeit der Digitalisierung deutlich beschleunigen. Neue Geschäftsmodelle und nutzenstiftende Services werden entstehen. Ich will mit ubirch an vorderster Front bei dieser Entwicklung mitwirken.” Doch Noller beschäftigen nicht nur die Daten und ihr Nutzen für den Konsumenten, sondern auch die Frage nach entsprechenden Datenschutzstandards und ethischen Normen beim Einsatz von digitalen Filtern und Algorithmen.
Das Internet – dein Freund und Sammler
Der Großteil von uns ist sich bis heute nicht vollständig darüber bewusst, welche Unmengen an Daten täglich produziert werden und welche Gefahren dieser Konsum birgt: Wir öffnen E-Mails, speichern Digitalfotos, erstellen online Dokumente oder drücken einfach nur die Tasten einer Kaffeemaschine oder eines Snackautomaten. In der Digital Universe Studie 2012, die im Auftrag des IT-Dienstleisters EMC durchgeführt wurde, ist die Rede von 1,8 Billionen Gigabyte jährlich, die wir produzieren und speichern. Alle weiteren zwei Jahre wächst dieses Volumen weltweit um das Doppelte. Um sich diese Menge an Daten einmal vor Augen zu führen, stellen wir uns einfach 57,5 Milliarden Apple iPads vor, die jeweils 32 Gigabyte Speicher aufweisen. Nebeneinander gelegt ergeben sie eine Fläche, die so groß ist wie die der Städte München und Berlin zusammen. Oder aber wir versuchen uns vorzustellen, wie lange wir wohl bräuchten, um 200 Milliarden HD-Filme anzuschauen. Bei einer Laufzeit von ca. zwei Stunden wäre das ein ununterbrochener Filmgenuss für die nächsten 47 Millionen Jahre. Die Frage der Kosten und Kapazitäten steht längst nicht mehr im Vordergrund. Vielmehr wird heiß diskutiert, was mit diesen unzähligen Informationen geschieht.
Diese Frage stellt sich auch Noller. In einem Interview gibt er uns einen Einblick in die aktuelle Entwicklung des Internets der Dinge. Dabei geht er insbesondere auf aktuelle Geschäftsideen und Trendtendenzen ein, die sich am Markt abzeichnen:
Quellen:
https://re-publica.de/member/256 https://www.absatzwirtschaft.de/individualisierung-4-0-herausforderungen-des-marketings-der-zukunft-60745/ https://attachment.fbsbx.com/file_download.php?id=870763889686791&eid=ASsvb0yxRqP6dq09RLxV4fpHHLfQ2u3IgxcDVpL2wsz1w84Jmhxok0D-po3jAKTtg08&inline=1&ext=1441965292&hash=ASsZYtwceJfkz639 https://www.wiwo.de/bilder/digitale-welt-wie-viele-daten-wir-erzeugen/4718504.html#image