Die Einen sagen den Erfolg von Facebook Advertising tot, Andere schwören weiterhin darauf. Kaum ein anderes soziales Netzwerk ist in seiner Bedeutung für Marketer so heiß diskutiert wie Mark Zuckerberg’s Social Media Plattform. Auf der dmexco 2015 haben wir Curt Simon Harlinghausen, einen der renommiertesten Social Media Experten Deutschlands, zu seiner Sicht der Dinge befragt.
Harlinghausen, der 1974 in Salzburg geboren wurde, ist Facebook Marketing Partner (bis Anfang 2015: “Prefered Marketing Developer“). Er berät Werbetreibende bei der Realisierung von Facebook-Werbekampagnen: von der Einbuchung, über die Aussteuerung, bis hin zur Analyse und Optimierung. Sein Ziel ist es, die Kunden stärker mit dem sozialen Netzwerk zusammenzubringen und Facebook-Kampagnen optimal auf die User zuzuschneiden. Mit seiner Agentur Akom360 bietet er darüber hinaus Lösungen für digitale Geschäftsmodelle, Intranets, Webseiten und Mobile Apps an.
Das Ende der Werbung auf Facebook?
Durch die starke Reichweitenbeschränkung auf Facebook sehen sich Marketer zunehmend gezwungen, Beiträge zu bewerben und kostspielige Kampagnen zu schalten. Gleichzeitig wandern immer mehr junge Nutzer zu neuen Social Media Plattformen wie Snapchat, Instagram oder Periscope. Trotzdem schalten immer mehr Unternehmen auf Facebook Werbung, was die Kosten pro 1000 Impressionen (CPM) im Jahr 2014 um 284% auf 2.98 Dollar (Vorjahr 0.77 Dollar) nach oben trieb. Warum?
Wirft man einen Blick auf die im März 2015 erschienene Studie vom amerikanischen Unternehmen eMarketer wird klar: Hier ist noch lange kein Ende in Sicht. Facebook wird mit seinen Werbeanzeigen bis Ende des Jahres einen Umsatz von ca. 6,82 Milliarden Dollar erzielen. Das entspricht dem doppelten Umsatz von Google AdWords – Tendenz steigend. Bis zum Jahr 2017 sollen Facebook und Twitter Werbung zusammen ein gutes Drittel der Gesamtausgaben für Online Werbung in den USA ausmachen. Dazu kommt, dass die User ihre Social Media Kanäle zunehmend über mobile Endgeräte aufrufen. eMarketer prognostiziert ein starkes Wachstum der Werbebudgets für Mobile Advertising (ca. 75% mehr Umsatz bis 2017) und einen Rückgang für Werbeformen auf dem Desktop (ca. 6% weniger Umsatz bis 2017). Die mobilen Anzeigen von Facebook funktionieren im Vergleich zum Konkurrenten Google, der beim Thema Mobile Advertising, so Harlinghausen, verschlafen hat.
Wohin geht die Reise?
Dass Social Media Advertising immer bedeutender wird, belegen die Studien – Doch wie geht es weiter?
Ein Trend aus Asien ist der Ausbau von Messenger Apps, wie z.B. WeChat in China, zu mobilen Plattformen. Auf der Facebook Developer Conference im März stellte Zuckerberg bereits den neuen Messenger for Business vor. Damit öffnet Facebook seine Messenger Dienste für Unternehmen und ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Kunde und Marke. Wie das aussehen wird? Ungefähr so:
Der Kunde kann sich zukünftig mobil über den Messenger bei einer Marke beraten lassen und Produkte direkt kaufen. Facebook integriert somit nicht nur leichte Kommunikation, sondern auch Kaufprozesse und Bezahlvorgänge. Dadurch wird aus dem Messenger Dienst eine mobile Plattform, die das Facebook App Universum zusätzlich stärkt und ausbaut.
Curt Simon Harlinghausen erklärte uns abschließend, wie Apps und deren Inhalte aufgebaut sein müssen, um User langfristig zu binden und die Interaktion zwischen ihren zu fördern: simple, snackable, sharable, sustainable, stringent und schnell.
Das 6-S-Modell
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Quellen:
https://tobesocial.de/blog/desktop-mobile-advertising-zukunft-facebook-werbung-twitter-ads-studie
https://t3n.de/news/facebook-studie-ad-impressions-social-media-540947/
https://www.blogwerk.com/2014/10/21/social-media-werbung-studie-zu-facebook-ads/
https://www.bvdw.org/presseserver/KompassSoMe2015/kompass_social_media_2015_2016.pdf
https://allfacebook.de/fbmarketing/messenger-for-business