Es gibt Revolutionen, die kommen über Nacht und keiner hat mit ihnen gerechnet. Andere werden minutiös geplant, finden aber nie statt. Andere passieren schleichend und das sind oft die wirkungsvollsten. Internet of Things scheint in diese Kategorie zu gehören.
Kaum jemand, der an der Weiterentwicklung der IKT arbeitet oder sich vor ihr fürchtet, zweifelt daran, dass es demnächst mit diesem ominösen Internet of Things losgeht. Das heißt, bald werden nicht nur Menschen über Tastaturen und Mikrofone anderen Menschen was erzählen, sondern die kleinen schwarzen Käfer fangen an, sich untereinander über alles Mögliche zu unterhalten.
Tatsächlich tun sie das schon jetzt, wenn z.B. der Chip in der Farbpatrone des Tintendruckers nach Hause telefonieren will, um noch mehr von dem überteuerten Zeug zu bestellen. Oder wenn das Navigationssystem dem intelligenten Autoscheinwerfer erzählt, dass es gleich rechts in die Autobahnauffahrt geht und er dort ordentlich in die Ecken leuchten soll. Und wenn der Fahrer dann losbrettern will, zieht der freundliche Bordcomputer schon mal die Bremse an, weil der vor ihm am Stau-Ende stehende Kollege ihn informierte, dass es dafür höchste Zeit ist.
Geschwätzig waren die Computer schon von Anfang an, sobald man sie nur mit 2 Drähten verbunden hat. Neu ist nur, dass die Dinger jetzt so klein und so billig geworden sind, dass es unzählige von ihnen gibt. Und sie werden immer kleiner, billiger und immer mehr. Und klar wollen die mit einander reden und nicht nur über den Draht und das in einem fort, immer und überall.
Was die Auswirkungen dieser Geschwätzigkeit der Geräte sind, das möchte ich die nächsten Wochen in dieser Kolumne diskutieren …..
Ihr Karl Schlagenhauf
Karl Schlagenhauf ist ein Serial Entrepreneur im Bereich neuer Technologien und hat zahlreiche Start-ups im High Tech Geschäft in Europa und den USA gegründet. Er schreibt für InternetInnovators.com eine regelmäßige Kolumne über das Internet der Dinge.
